Stäbe auf einer Baustelle

Schweizer Arbeitsmarkt noch unbeeindruckt vom Frankenschock

Im Februar zeigte sich der Schweizer Arbeitsmarkt trotz Aufhebung des Mindesteurokurses weiterhin robust. Auch für die kommenden Monate gibt sich das SECO zuversichtlich, dass die derzeitige Arbeitslosenquote von 3,5% keinen Einbruch erfahren werde. Vorsicht sei dennoch angemahnt.

Schweizer Arbeitsmarkt reagiert verzögert

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) gibt sich zuversichtlich. Im Vergleich zum Vormonat waren 1‘025 Personen weniger arbeitslos gemeldet, während die Regionalen Vermittlungsstellen (RAV) einen Anstieg der offenen Stellen um 617 auf 10‘289 verzeichnen konnten.

Allerdings sei in Bezug auf die sogenannte Frankenaufwertung noch kein klares Bild abzuzeichnen. Der Schweizer Arbeitsmarkt reagiere erst mit einigen Monaten Verzögerung auf Veränderungen der Rahmenbedingungen.

Kurzarbeit als Vorbote der Krise?

In den letzten zwei Monaten stiegen Meldezahlen zur Kurzarbeit von 211 (Stand: Dezember 2014) auf ca. 600 Betriebe. Nach Aufhebung des Mindesteurokurses Mitte Januar musste kurzfristig von einer Zuspitzung bei der beantragten Kurzarbeit ausgegangen werden. Diese blieb jedoch auf tiefem Niveau.

Die Frage, ob die gestiegenen Anmeldezahlen zur Kurzarbeit bereits Vorbote einer krisenhaften Veränderung am Schweizer Arbeitsmarkt sein könnten, dürfte sich frühestens in den nächsten Monaten zeigen. Verglichen mit den Folgen der Weltwirtschaftskrise 2009, als 1‘505 Betriebe Kurzarbeit anmelden mussten, präsentiert sich die Lage am Arbeitsmarkt heute vergleichsweise positiv.

Weltwirtschaft gibt Anlass zur Hoffnung

Für die kommenden Monate haben einige Industriefirmen offiziell angekündigt, insgesamt ca. 1‘000 Arbeitsplätze entweder in Richtung Ausland zu verlagern oder gänzlich zu streichen.

Während diese Stellenstreichungen noch ausstehen, deutet sich in den gestiegenen Kurzarbeitsmeldungen eine erste Reaktion auf die Aufhebung des Mindesteurokurses an. Anlass zur Hoffnung gibt indes die derzeitig optimistische Lage der Weltwirtschaft. Eine Krise wie 2009 scheint nicht in Sicht.

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